
Die Märchensaison ist vorbei, die Kürprogramme der Läuferinnen und Läufer vom RST Hummetal sind choreografiert und einstudiert, alle sind gut vorbereitet auf die Rollkunstlaufsaison 2020. Keiner hat damit gerechnet, doch der Corona-Virus hat alles gestoppt.
Auf dem Plan unserer Kadersportlerinnen und –sportler, die über den Winter an diversen Kaderlehrgängen teilnahmen, stand vom 03.-05.04.2020 der Deutsche Kürpokal in Freiburg. Diese Meisterschaft zu Beginn der Rollsportsaison sollte entscheidend für internationale Nominierungen zum World-Cup in Portugal, Italien und Bremerhaven sein. Die Freude war groß, als am 11. März die tolle Nachricht kam, dass 7 Sportlerinnen und Sportler des RST Hummetal für diese Meisterschaft vom Niedersächsischen Rollsport- und Inline-Verband nominiert sind. Das Team aus Tim Schubert, Samira Sbrzesny, Leonie Maluschka, Darian Asmussen, Lilly-Ann Oppermann und Lena Enß, welches bereits im Jahr 2019 erfolgreich national unterwegs war, wurde von der 10-jährigen Emma Deutschmann, die erstmalig in ihrer jungen Karriere auf nationaler Ebene nominiert wurde, verstärkt. Für Tim Schubert lief die Rollsportsaison 2019 auf internationaler Ebene nicht nach seinen Erwartungen. Die Chance auf eine Top-Platzierung bei einer internationalen Meisterschaft war da, aber der Freiburger Student konnte sie nicht ergreifen. In seinen Kürprogrammen unterliefen ihm oft Fehler, sodass ihm wichtige Punkte verloren gingen. Umso größer war der Ehrgeiz und der Fleiß in der winterlichen
Vorbereitung. Eine internationale Nominierung war für den Bundeskadersportler in Stein gemeißelt, entscheidender wäre der Kürpokal für einen Testlauf und einer damit anschließenden Optimierung der Kürprogramme gewesen, um sich für das internationale Parkett mit einem hohen Niveau vorzubereiten. Samira Sbrzesny freute sich sehr über die Nominierung, es ist immer etwas Besonderes sich mit den Besten Deutschlands zu messen. Die Göttinger Studentin pendelt seit Herbst 3x die Woche in die Heimat, um zu trainieren. Leonie Maluschka freute sich nach einer 3-monatigen Verletzungspause auf ihr Comeback. Die 12-jährige wollte nach ihrem erfolgreichen 4. Platz bei der Deutschen Meisterschaft im letzten Jahr anknüpfen, sich für einen internationalen Wettbewerb nominieren und ihren Auftritt auf internationalem Parkett nachholen. Verletzungsbedingt musste die Bundeskadersportlerin ihren Höhepunkt in der Rollsportsaison 2019 mit dem Start beim Europa-Cup in Roana (Italien) absagen. Auch Darian Asmussen stand in den Startlöchern und hat wochenlang sein neues Kürprogramm intensiv einstudiert. Mit dem erfolgreichen Abschluss seiner Rollsportsaison 2019 mit der Bronzemedaille beim Interland-Cup in Basel stieg sein Ehrgeiz und der Gymnasiast bereitete sich intensiv auf die neue Saison vor. Die Lust und Freude um eine internationale Nominierung zu kämpfen, war groß. Für Lilly-Ann Oppermann ist es die zweite Saison bei den Schüler C Mädchen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Viertklässlerin insgesamt stark verbessert, besonders in ihrem Ausdruck und ihrem läuferischen Vermögen. Sie hatte eine Chance auf eine internationale Nominierung und den Willen diese zu bekommen, um endlich ihre Premiere auf internationalem Parkett nachzuholen, nachdem sie im Vorjahr aus privaten Gründen die internationale Nominierung zum Interland-Cup in Basel, für die sie aufgrund ihrem erfolgreichen 5. Platz bei ihrer ersten Deutschen Meisterschaft vom Deutschen Rollsport- und Inline-Verband nominiert wurde, absagen. Die jüngste von der Truppe, Lena Enß, war gut in Form. Nachdem sie im vergangenen Jahr auf Landes- sowie Norddeutscher Ebene zu den Top 3 der Schüler D Mädchen gehörte, war die Chance auf eine Medaille bei dem Deutschen Kürpokal in Griffweite. Mit ihrem neuen Programm wollte sie den Wertungsrichter ihr Können präsentieren. Lena hat sich fleißig auf diese Meisterschaft vorbereitet und wochenlang an ihrem Programm, der Sprunghöhe und ihrem läuferischen Vermögen gearbeitet. Es bestand sogar die Chance das 7-köpfige Team um drei weitere Sportlerinnen des RST Hummetals
zu erweitern. Lilly Ritter, Lene Bösing und Lina Krumschmidt hatten die Möglichkeit zum Niedersächsischen Team auf nationaler Ebene zu gehören. Die Kürprogramme dieser Läuferinnen wurde aufgenommen und per Whatsapp an die Stellvertretende Vorsitzende vom Niedersächsischen Landesverband zur Sichtung auf eine weitere Nominierung gesendet. Alle Läuferinnen und Läufer waren fleißig und gut auf diese Meisterschaft vorbereitet. Sie haben sich intensiv in ihrer Heimat beim RST Hummetal, aber auch auf Lehrgangsmaßnahmen vom Deutsche Rollsport- und Inline-Verband vorbereitet.
Lilly-Ann Oppermann und Lena Enß wurden in Deutschen Bundeskader aufgenommen
Neben unserem Trio Tim Schubert, Leonie Maluschka und Darian Asmussen gehören seit Januar 2020 auch Lilly-Ann Oppermann und Lena Enß offiziell zum Bundeskader des Deutschen Rollsport- und Inline-Verband. Die Freude war groß beim RST, der Verein ist stolz, dass er jetzt schon mit 5 Sportlern im Deutschen Bundeskader vertreten ist. Ein deutliches Zeichen für die gute Nachwuchsarbeit.
Aber nicht nur unsere Leistungssportlerinnen und -sportler waren gut vorbereitet, auch all die anderen Sportlerinnen und Sportler vom RST-Hummetal von Minis bis Meisterklasse waren fleißig und haben sich auf ihren ersten Start in die Rollkunstlaufsaison 2020 gefreut. Doch der geplante Start mit dem Wölfe-Cup am vergangenen Wochenende (21./22.03.2020) in Wolfsburg wurde verständlicherweise gecancelt.
Die Traurigkeit und die Enttäuschung ist groß, denn das Rollkunstlaufen ist für die Läuferinnen und Läufer ein großer Teil ihres Lebens und sie sind immer mit ihrem Herzen dabei, sie leben für ihren Sport. Statt zu trauern zeigen die Sportlerinnen und Sportler weiterhin Ehrgeiz und Kampfgeist. Die Vorfreude auf das erste Rollschuhtraining nach langer Corona-Pause ist groß und die Sportlerinnen und Sportler bereiten sich fleißig darauf vor, auch wenn der Tag noch nicht feststeht. Die Sehnsucht zum Rollkunstlaufen, zum Training und zu den Freunden ist groß. Sie halten untereinander Kontakt über Whatsapp, Videochats oder Telefonate. Nebenbei sind sie fleißig und halten sich fit. Jeden Tag ziehen sie ihre Turnschuhe an und machen selbstständig ihr Trainingsprogramm. Sie kräftigen ihre Muskeln, trainieren ihre Kondition, arbeiten an ihrer Beweglichkeit und machen rollkunstlaufspezifische Trockenübungen, um in Form zu bleiben. An dem ein oder anderen Tag schnüren sie auch mal die geliebten Rollschuhe unter die Füße, um ihre Sehnsucht zu besänftigen und das Gefühl für den Rollschuh nicht zu verlieren. Eine entscheidende Anschaffung nach der Bekanntmachung der Hallenschließung waren die Außenrollen, die es ermöglichen mit den Hallenrollschuhen auf der Straße zu fahren, was natürlich nicht das gleiche ist wie in einer Sporthalle, aber der ein oder andere Sprung gelingt auch da.
Das Roll-Sport-Team Hummetal bedauert die aktuelle Situation und die rasante Verbreitung der Infizierten. Wir sind froh, dass wir das Training frühzeitig eingestellt haben, um unsere Läuferinnen und Läufer sowie Trainer und Eltern zu beschützen, denn die Gesundheit der Menschen ist zurzeit das Einzige, was wirklich zählt. Wir hoffen, dass die Zahl der Infizierten zeitnah abnimmt und sich die Verbreitung des Corona-Virus zurückgeht. Allen Mitgliedern des RST Hummetals, Familien, Freunden, Bekannten und Menschen auf dieser Erde wünschen wir, dass alle gesund bleiben und der Virus an uns vorbeizieht.